Schamangst – Angst vor Bloßstellung

Der sich Schämende nimmt an, dass er rundherum allen Augen ausgesetzt ist, er fühlt sich unsicher und befangen. Er ist den Blicken der Welt noch dazu höchst unvorbereitet ausgesetzt. Scham drückt sich frühzeitig in dem Impuls das Gesicht verstecken zu wollen oder in die Erde zu versinken.

Es handelt sich also um eine Angst vor Bloßstellung.

Entstehung:

Wenn das Kind stehen lernt und das Verhältnis seiner Größe und seiner Kraft zu der seiner Umgebung wahrnimmt. Es ist ein Stadium in dem das Kind die Kluft seiner Kleinheit und seinen narzisstischen Größenwünschen bemerkt. Es geschieht leicht, dass die Eltern diese in sich selbst Verliebtheit durch überhöhte Erwartungen verstärken, was die Angst vor Enthüllung der realen Kleinheit und Ohnmacht erhöht.

Die Drohung der Beschämung, der Aufdeckung der eigenen Kleinheit, steht ständig vor Augen wenn das Kind mit Vorliebe Verwandten und Bekannten zur kritischen Begutachtung vorgeführt wird.

Muss überall guten Eindruck machen - Spruch: Was sollen die Leute von dir denken.

Kinder erfahren hierdurch, dass mehr ihr Schein, als ihr Sein gefragt ist.

Dadurch wachsen Kinder heran, die sich aus Schamangst nirgends hervorwagen. Obwohl, oder weil sich diese Kinder am liebsten zur Schau stellen würden - die Größenwünsche liegen ja in ihnen, verkriechen sie sich und machen kaum den Mund auf.

Dadurch können entstehen:

Sprachhemmungen

Ungeschicklichkeit

Schreibkrämpfe.

Lernt schwer tanzen - weil die Lust an der eigenen Bewegung von der Angst erstickt wird, von den anderen als ungelenk verlacht zu werden.

Manche verdecken ihr Leben lang zwanghaft irgendwelche nicht vorhandene oder minimale Körperfehler.

Wut ist generell ein Begleiter der Schamangst. Das Gefühl in der Entblößung wehrlos ausgeliefert zu sein macht rasend.

Scham - Angst natürlich auch sexuell

der Zwiespalt, sexuelle Wünsche sichtbar auszudrücken, sie aber gleichzeitig verbergen zu wollen, führt insbesondere bei jüngeren Menschen zum Erröten.