Der Philobat

ist der Gegenspieler des Oknophilen. Während dieser, zur Bewältigung seiner Trennungsangst, immerfort nach Sicherheit und Geborgenheit strebt, fühlt sich der Philobat erst wohl, wenn er die Sicherheit auf der Suche nach Abenteuern aufgeben kann. Er sucht aus innerem Drang heraus das Wagnis und den Nervenkitzel. Muss er auf solche Reize verzichten fällt ihm die Decke auf den Kopf und er gerät in höchste Unruhe.

Es ist ein lebenslanger verzweifelter Kampf um Unabhängigkeit von der umklammernden beherrschenden übermächtigen Mutter, von der man, wenn man schwach wird, verschlungen und erstickt zu werden fürchtet.

Gefördert wird dieser Zustand oft in der Phase des Laufen lernens. Es ist eine Phase in der das Kind kurzes Weglaufen und Umkehr in Mutters Arme übt. Wie die Mutter bei diesem Spiel mitspielt, ob sie loslassen und aufnehmen kann, ob sie Vertrauen in die Fähigkeit des Kindes hat, wird hier entscheidend.

Mit Angst reagiert es, wenn die Mutter eher gleichgültig den Kontakt abreißen lässt.

Besonders erschrickt es, wenn es von der überbesorgten Mutter angenagelt wird und es nicht einmal zum Spiel fortlaufen kann. Es spürt, dass in diesem Festgehaltenwerden eine Gefahr lauert, dass die Mutter es vereinnahmen und die kleinen Befreiungsversuche ersticken will.

Erlangen diese Kinder körperliche Geschicklichkeit, sieht man sie ständig experimentieren, ihren Körper zum Flüchten, Springen, Klettern, Kämpfen benutzen. Die Beherrschung des Körpers stärkt die Phantasie, die Gefahren der Welt motorisch beherrschen zu können. Zugleich wird dadurch ein Mittel gelernt, Depression aggressiv abzuwehren. Diese Fähigkeit trägt lebenslänglich zur Erhaltung des inneren Gleichgewichts bei. Ängstigende Schwächegefühle können durch Sport, Kampf, Reibung an natürlichen Hindernissen bewältigt werden.

Wurde diese Geschicklichkeit nicht erlernt, wird dem Kind die Lust am Laufen und Springen verleidet gibt es zwei Möglichkeiten für das Kind:

  1. Passt sich total an, ist fügsam, fast keine Trotzphase.
  2. Gibt Kampf nicht auf und arbeitet mit unbewussten Waffen