Umzugsdepression
Sie befällt Menschen die den Umzug in eine andere Umgebung wie eine Entwurzelung erleben und sich in der "Fremde" zunächst wie vereinsamte und hilflose Kinder fühlen.
Wer kennt nicht das entspannende Zu-Hause-Gefühl, im eigenen Bett, im eigenen Haus, im eigenen Dorf - das ist für viele eine Bedingung um gut zu schlafen und sich auch sonst wohl zu befinden.
Die Gesamtheit dieses Umfeld symbolisiert eine verlässliche Mütterlichkeit.
Der gesunde Entwicklungsweg der Abnabelung wird so dargestellt, dass ein Kind die "gute Mutter" oder andere Beschützerfiguren nach und nach verinnerlicht und dadurch seine Abhängigkeit von der Nähe der Mutter oder anderer die Mutter symbolisch ersetzender Objekte abbauen kann. Allmählich wird die ich-stützende Umwelt introjiziert und in die Persönlichkeit des Individuums eingebaut, so dass die Fähigkeit, wirklich allein zu sein aufgebaut wird.
Ist diese günstige Veränderung eingetreten, verfügt der Mensch zeitlebens über ein inneres Abbild der guten Mutter, die im Fall von Trennungserfahrungen oder anderer Enttäuschungen eine psychologische Schutzfunktion ausüben. Das Ich wird gleichsam von innen her gehalten, bestätigt und getröstet. Dieser Ich Schutz kann im optimalen Fall psychische Zusammenbrüche selbst in extremen Belastungssituationen verhindern.
Doch diese perfekte Widerstandskraft wird selten erreicht.