Selbstbewusstsein

heißt das bewusste Sein des Selbst. Das Selbst ist mein innerer Kern, meine innere Göttlichkeit. Je mehr ich dieser Göttlichkeit bewusst werde, desto authentischer, desto echter kann ich leben.

Warum ist das Selbstbewusstsein bei den Meisten so schwach ausgebildet, bei anderen nur Scheinsicherheit?

Weil bestimmte Persönlichkeitsmerkmale meistens nicht gefördert werden:

  • Künstlerische Talente, weil deren Ausübung als unseriös und brotlos gelten
  • Bildhaftes Vorstellungsvermögen, weil es nicht beachtet wird
  • Einfühlungsvermögen, weil die Einstellung regiert: jeder ist sich selbst der Nächste
  • Großzügigkeit, weil man glaubt, dass nur pedantische Korrektheit zum Erfolg führt
  • Unabhängigkeit, weil Abhängigkeit Sicherheit gibt

Persönlichkeitsmerkmale, die meistens gefördert werden:

  • Intelligenz, weil sie das berufliche Weiterkommen fördert und weil man darauf stolz sein kann
  • Anpassung, weil sie einen problemlosen Umgang erleichtert
  • Besitzstreben, weil Besitz Sicherheit bietet und Geltung verschafft
  • Fleiß, weil er den Menschen brauchbar und nützlich macht
  • Geltungsstreben, weil es den Menschen ehrgeizig macht

Über viele Persönlichkeitsmerkmale wird wenig gesprochen, weil man ihre Bedeutung nicht herabmindern will, aber auch ihren Wert nicht allzu stark betonen möchte:

  • Liebesfähigkeit
  • Hingabefähigkeit
  • Sinnlichkeit
  • Sensibilität

Aber gerade diese Eigenschaften sind für das Lebensglück besonders wichtig.

Überlege:

  • welche persönlichen Talente wurden bei dir gefördert:
  • welche nicht:
  • welche möchtest du gern fördern:
  • wie kannst du das tun:
  • welche Eigenschaften würden dein Selbstbewusstsein stärken:
  • wie kannst du sei erwerben:
  • wer könnte dir dabei behilflich sein:

Das innere Gespräch

Mach dir einmal bewusst, wie du mit dir selbst sprichst. Hör dir selbst zu, bist du liebevoll mit dir selbst? Über 50000 Gedanken sollen wir nach Expertenansicht täglich denken und davon besteht der größte Teil aus Gedanken über uns selbst.

Viele Menschen lassen, wenn sie über sich selbst reden, kein gutes Haar an sich. So machen sich viele Menschen Vorwürfe: "Oh Gott, dieser Fehler ist mir ich nun schon zum tausendsten Mal passiert. Irgendwann könnte sogar ich das meistern!" Oder sie beleidigen und beschimpfen sich selbst: "Du dumme Kuh!" oder "Ich stell mich immer so blöd an!" Einige beschimpfen sich ironisch: "Na super, toll gemacht du Null... " oder "Das war wieder einmal genial...!“

Die Art des Selbstgespräches hat einen großen Einfluss auf unser Wohlbefinden und auf unsere Motivation. Es erzeugt Lust- oder Unlustgefühle

Ein Grund, dass viele Menschen eher das Negative sehen, hat damit zu tun, wie sie "über sich selber" und "mit sich selber reden

Beobachte folgendes:

  • Sätze, die über dich zu dir selbst laut sagst.
  • Sätze, die über dich zu anderen Menschen laut sagst.
  • Gedanken, die du über dich selbst hast, leise, nur in dir

Wie du über dich selbst denkst und sprichst beeinflusst Alles in deinem Leben.

Positives Selbstgespräch motiviert und hat einen guten Einfluss auf dein Wohlbefinden, tröstet, stärkt dein Selbstbewusstsein

Man ermutigt sich selbst stark zu sein, macht sich Mut die anstehenden Aufgaben zu bewältigen. Dadurch traut man sich mehr zu und bewältigt immer größere Aufgaben. Man wächst mit und an seiner Aufgabe.

negatives Selbstgespräch verursacht Unlust, Unglücklich sein, schwächt dein Selbstbewusstsein.

Man redet sich immer wieder ein, dass die anstehenden Aufgaben zu schwierig sind. Man bremst sich dadurch ein, traut sich weniger an die Dinge heran und wird sie deswegen eher auch nicht in Angriff nehmen. Man wird auch meist nur die weniger schwierige Aufgaben erfüllen, da man sich an die großen nicht heranwagt, und wird dadurch so in seiner anfänglichen Einstellung zu sich selbst bestätigt - als sich selbst erfüllende Prophezeiung.

Das Selbstgespräch entwickelt sich in früher Kindheit, wir haben es uns unbewusst angewöhnt. Wird einem Kind immer wieder gesagt, es sei ungeschickt, so verinnerlicht das Kind den Gedanken, es sei ungeschickt, und sagt irgendwann über sich selbst, es sei ungeschickt. Diese Einstellung verinnerlicht sich und tatsächlich es verhält sich ungeschickt.

Genauso wirken immer wiederholte Sätze wie: "Das brauchst du erst gar nicht anfangen, das kannst du nicht, bei dir klappt das sowieso nie!". Oft wird negatives, pessimistisches Denken von ängstlichen Eltern vorgelebt und vom Kind allmählich in das Selbstgespräch eingebaut.

Vielleicht hat tatsächlich einmal etwas nicht geklappt, aber das kann passieren. Man soll dann nicht in Gedanken bei früheren Fehlern verweilen, denn das bringt nichts. Man sollte vielmehr aus Fehlern lernen und einen Schritt weitergehen. Wenn man aus irgendeinem Grund aus einem Misserfolg nichts lernen kann, dann sollte man sich vornehmen, es das nächste Mal auf eine andere Art zu versuchen. Man soll auch nicht zurückschauen, denn beim Autofahren kann man auch nicht sicher vorwärts fahren, wenn man andauernd in den Rückspiegel starrt.

Tanja Konnerth stellt einige "Fragen zur Reflexion", mit denen man seine Botschaften an sich selbst reflektieren kann:

  • Welches Gefühl geben mir die Botschaften, die ich mir selbst sende? (z.B. ich fühle mich kraftvoll, demotiviert, angeregt, ausgelaugt u.ä.)
  • Wie wirkt das, was ich mir selbst sage auf mich? (z.B. respektvoll, abwertend, liebevoll, ungeduldig, genervt, wohlwollend o.ä.)
  • Welche Bilder kommen mir in den Kopf, wenn ich mir diese Botschaften mit einem gewissen Abstand anschaue? (Solche Assoziationen können uns Aufschluss über die Gefühlsqualität geben, wenn Sie z.B. ein rotes Tuch assoziieren, spricht das für Wut o.ä.)
  • Wie würde ich reagieren, wenn mir jemand anderes so etwas sagen würde? (Würden wir uns viele Dinge, die wir uns selbst sagen, von anderen widerspruchslos gefallen lassen? Wie würden wir reagieren, wenn diese Botschaft von einer anderen Person käme?)

Wie bekommst du mehr Selbstbewusstsein

  • Sei lieb zu dir selbst
  • Achte auf ein gepflegtes Aussehen
  • Kleide dich so, wie du dich wohl fühlst und nicht wie jemand dir diktiert
  • Finde deinen eigenen Stil
  • Schiele nicht nach Beifall von anderen, applaudiere dir selbst
  • Verbanne negative Gespräche über dich selbst aus deinen Gedanken
  • Formuliere positive Sätze über dich selbst und übe täglich
  • Sieh dir deine Stärken an und freu dich, dass du sie hast
  • Lass nicht zu, dass andere schlecht über dich reden
  • Versuch etwas dir Wichtiges anzupacken und entwickle Pläne, wie du die selbst gestellte Aufgabe lösen kannst
  • Setze deine Pläne in die Tat um
  • Belohne dich für die gelungene Umsetzung
  • Schäm dich nicht, wenn dir etwas einmal nicht gelingt, beim nächsten Mal geht es besser
  • Geh auf die Menschen zu, wenn sie ablehnend auf dich reagieren überlege: Hab ich mich dumm, ungeschickt, aufdringlich benommen oder hat mich dieser Mensch nur abgelehnt, weil er selbst kein positives Selbstbild von sich hat und sich besser fühlt, weil er mich schlecht gemacht hat. In den meisten Fällen trifft zweiteres zu. Dann kränk dich nicht, du hast mit diesem Menschen nichts verpasst.

"Der wirklich Selbstsichere muss nicht stets überlegen sein. Er kann den anderen Menschen ohne Angst sehen. Sein eigener Wert wird durch die Reaktionen des anderen nicht angetastet."

Peter Lauster, Selbstbewußtsein kann man lernen, Goldmann Verlag, München, 1985, S.72

"Sensibilität wird meist als Schwäche ausgelegt. In diesem Bewusstsein leben viele Sensible, sie halten sich für schwach und haben deshalb ein geringes Selbstbewusstsein."

Peter Lauster, Selbstbewußtsein kann man lernen, Goldmann Verlag, München, 1985, S.72

"Unser Schulsystem basiert auf einer Art Darwinismus, wobei nicht einmal der Stärkere (Klügere) überlebt, sondern derjenige, der am meisten Frustrationen einstecken kann, ohne sich beirren zu lassen, und derjenige, der in seinem Lerntyp der geforderten Lernweise entspricht und eine hohe Anpassungsbereitschaft besitzt. Der Verträumte, neugierig Verspielte, Hartnäckige, der sich in eine Idee vertieft und sich der geforderten Systematik nicht anpassen kann, wird frustriert, vermeidet und kann nur noch durch mühsame Umwege (in seltenen Glücksfällen) zum gesellschaftlich anerkannten Ziel kommen."

Peter Lauster, Lassen Sie sich nichts gefallen, Rowohlt Verlag